„Es ist meine Geschichte. Ich dachte lange, es ist nicht meine Geschichte und es ist sein Leben, doch je älter ich werde, umso mehr wird mir bewusst, dass mein Handeln und meine Einstellungen doch damit zu tun haben […], dass das doch wirkt.“
„Ich habe immer versucht Hochdeutsch zu sprechen. Aber das Sächsische ging nie ganz weg. Manchmal war mir das peinlich. […] Da habe ich mir gesagt: Du bist jetzt im Westen. So merkt ja jeder, dass du aus’m Sachsen kommst.“
„Da waren dieser Treck und die vielen Bomben und die Ankunft in Dresden. Das vergesse ich bis heute nicht. Dresden ist für mich die Stadt, die liebe ich, heiß und innig, durch den Krieg… Wir waren also in diesem brennenden Dresden, […] alles bombardiert.“
„Die Brücke, die Erinnerung entsteht im Grunde durch meine Eltern, die alles durchlebt haben: die NS-Zeit und den Krieg, die Flucht von Ost nach West, die Wiedervereinigung […].“
„Als Adolf Hitler an die Macht kam, das hat uns sehr weh getan muss ich sagen. In meiner Familie sprach man oft Deutsch, die deutsche Kultur war uns wichtig.“
Was bleibt?
Das multimediale, von Moves guG ins Leben gerufene Projekt „Was bleibt?“, entwickelt neue Formen und Möglichkeiten des (digitalen) Erinnerns an NS-Unrecht. Der Zweite Weltkrieg und die vielschichtigen Nachkriegserinnerungen sind unser Ausgangspunkt für Familiengeschichten aus Ost- und Westdeutschland. Das bedeutet, dass wir uns zugleich mit den Besonderheiten und Widersprüchlichkeiten der deutschen Teilung als Konsequenz aus dem Zweiten Weltkrieg befassen. Eine Lücke, die bis heute nicht geschlossen ist und die wir mit neuen Geschichten und Perspektiven füllen möchten. Was bleibt, wenn es kaum noch Zeitzeug:innen gibt, die uns aus der NS-Zeit berichten können? Wie wird Erinnerung über die Generationen hinweg weitergetragen? Welche Rolle haben die nachfolgenden Generationen, die keine unmittelbaren Berührungspunkte mehr mit dieser Zeit haben? Warum ist es wichtig, dass wir uns erinnern? Und warum ist es notwendig, auch sogenannte migrantische Stimmen mit einzubeziehen?
Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines digitalen Lernraumes in Form einer mobilen Installation, die am 07.11.2024 in Bremen eröffnet wird und im Anschluss in Leipzig besucht werden kann. Zugleich wird eine Scrollytelling-Webseite aufgebaut, um eine bundesweite Zugänglichkeit zu den künstlerischen und pädagogischen Inhalten zu ermöglichen. Kostenloses Lehr- und Lernmaterial für Schulen und andere Bildungseinrichtungen wird ebenfalls vom Projektteam entwickelt und zur Verfügung gestellt.
„Was bleibt?“ und Schulkooperationen
Kontakt: info@was-bleibt.io
Das Projekt wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert.